AND THE WINNER IS ...

Der Kölner Darsteller*innenpreis 2024 geht an DANIEL BREITFELDER!

Daniel Breitfelder wird mit dem Kölner Darsteller*innenpreis für seine Rollen in „Queere Revolution", „Monte Rosa" und „König Ubu" ausgezeichnet.

Preisgeldgeber des Preises ist die Sparkasse KölnBonn - vielen herzlichen Dank!

„Wenn ein vergleichsweise junger Darsteller geehrt wird, dann ist das ein Zeichen für eine ganz besondere Qualifikation und eine hohe Wertschätzung. [...] Dabei sieht er sich selbst nicht nur als Performer, sondern auch als Aktivist und Visionar. Diversitat, Toleranz sowie die Vereinbarkeit von Kunst und Umweltschutz sind wesentliche Elemente seiner künstlerischen Arbeit. [...] Er erfüllt diese sehr verschiedenen Charaktere mit Leben, stellt sich „Herausforderungen" - zum Beispiel, wenn er in „König Ubu" nackt auftritt - und bewältigt sie spielend." (Auszug aus der Laudatio von Dr. Winfried Gellner)

Foto: Markus J. Bachmann

Laudatio zum Kölner Darsteller*innenpreis 2024 / Daniel Breitfeldervon Dr. Winfried Gellner

Mit dem Kölner Darsteller*innenpreis 2024 wird einer der aktivsten und vielseitigsten Schauspieler der Kölner Theaterszene ausgezeichnet: Daniel Breitfelder. Meistens entscheidet sich die Jury für eine Darstellerin oder einen Darsteller, die über Jahre die hiesige Szene mitgeprägt und entscheidende Akzente gesetzt haben. Wenn ein vergleichsweise junger Darsteller geehrt wird, dann ist das ein Zeichen für eine ganz besondere Qualifikation und eine hohe Wertschätzung. Daniel Breitfelder wurde 1981 in Augsburg geboren. Schon zu Schulzeiten stand für ihn fest, dass er später einen kreativen, künstlerischen Beruf ergreifen würde, entweder in der bildenden oder darstellenden Kunst. Nach dem Schulabschluss fiel die Entscheidung zugunsten des Theaters. Von 2003 bis 2005 besuchte er die renommierte Otto-Falckenberg-Schule in München, die beste Voraussetzung für eine solide Ausbildung. Das erste mehrjährige Engagement führte ihn – auf Anraten von Claus Peymann – nach Ingolstadt. Das war eine gute und richtige Entscheidung, denn an einem mittelgroßen Theater besteht für einen jungen und noch unbekannten Schauspieler eher die Chance, große Rollen zu spielen. Dieser Plan ging voll auf. Weitere Stationen seiner Karriere waren u.a. das Schauspiel Essen, das Staatstheater Hannover, die Wuppertaler Bühnen, die Münchener Kammerspiele und schließlich das Stadttheater Bonn. Zurzeit spielt Breitfelder vor allem an freien Theatern in Köln. Daneben war er auch im Film- und Fernsehbereich tätig, obgleich sich beide Bereiche aus zeitlichen Gründen oft nur schwer verbinden ließen. Im Konfliktfall entschied er sich stets für das Theater. Zusätzlich arbeitet er auch als Ausstatter, Coach und Schauspieldozent. 2020 erfolgte – zusammen mit dem Regisseur Sebastian Kreyer und dem Performer Johannes Brüssau – die Gründung des Kollektivs „Produktionsbüro Petra P.“. Als queeres Künstlerkollektiv erzählen und produzieren sie Stoffe, die an festen Bühnen nur schwer oder überhaupt nicht realisierbar sind. Erwähnenswert sind ferner die von Breitfelder entwickelte queere Partyreihe „Chin Chin“ und die aktivistische Kunstfigur „Rhein Ranger“, bei der er sich auch als Kabarettist bewährt. Wichtig bei diesen Formaten ist ihm die spontan übergreifende künstlerische Arbeit. Dabei sieht er sich selbst nicht nur als Performer, sondern auch als Aktivist und Visionär. Diversität, Toleranz sowie die Vereinbarkeit von Kunst und Umweltschutz sind wesentliche Elemente seiner künstlerischen Arbeit. So vielfältig seine Aktivitäten sind, ist auch sein Auftreten und Spiel als Schauspieler. In der Spielzeit 2023/2024 ist er in Köln in drei völlig unterschiedlichen Stücken zu sehen: „König Ubu“ von Alfred Jarry, „Monte Rosa“ von Teresa Dopler und „Queere Revolution“ nach dem Roman „Lavendelschwert“ von Felix Rexhausen. Daniel Breitfelder spielt jeweils die oder eine Hauptrolle. Er erfüllt diese sehr verschiedenen Charaktere mit Leben, stellt sich „Herausforderungen“ – zum Beispiel, wenn er in „König Ubu“ nackt auftritt – und bewältigt sie spielend. Obgleich Welten zwischen den einzelnen Figuren liegen, versteht er es die Charakteristika jeder von ihnen so herauszuarbeiten, dass sie absolut authentisch und überzeugend wirken. Entscheidend für seinen Erfolg ist sicher auch, dass er sowohl an einem Stadt- und Staatstheater Station gemacht hat als auch in der Freien Szene mit sehr guten Regisseuren und Regisseurinnen – wie zuletzt in Köln mit Sebastian Kreyer und Charlotte Sprenger – zusammengearbeitet hat. Breitfelder hat sich übrigens entschieden, bis auf weiteres kein festes Engagement mehr anzunehmen, sondern in der Freien Szene tätig zu sein, da diese ihm trotz erheblich schlechterer wirtschaftlicher Bedingungen, mehr Freiheit und Unabhängigkeit gewährt.